TIPP: Anleitung zum freudigen Spielen eines Instruments!

Die gute Nachricht gleich zu Beginn: Ein Instrument zu erlernen, ist ein schönes, bereicherndes und spannendes Erlebnis, das mit viel Freude und Spass verbunden ist. Musizieren ist, allein oder mit anderen, nicht nur ein unglaublich tolles Vergnügen, sondern es führt auch zum besseren Verständnis jeglicher Musik hin und öffnet die Tore zur grandiosen klassischen, jazzigen und zeitgenössischen Musik.

18. Oktober 2017

Die weniger gute Nachricht? Ein Instrument zu erlernen, ist eine echte Herausforderung! Auch wenn es das eine oder andere YouTube-Video suggeriert: Es ist (immer noch) kein Meister vom Himmel gefallen. Wille und Training, das sind die Zauberworte zum Erfolg. Leidenschaft? Unter anderem: Leiden und Schaffen.

Eines ist unbestritten: Ein Instrument zu erlernen, ist wertvoll. Es lohnt sich, sich Mühe zu geben und den manchmal beschwerlichen Weg zu gehen.

Die Neurobiologie zeigt, wie beim Musizieren alle Hirnareale aktiviert werden: Motorik, Wahrnehmung, Intelligenz werden gefördert sowie die Sozialkompetenz beim Zusammenspiel mit andern. Die dabei trainierten Fähigkeiten, sich zu überwinden und die Frustrationsgrenze zu erhöhen, machen die Auseinandersetzung mit Musik ausserordentlich kostbar.

Und wie gross ist das Glück, wenn man es geschafft hat! Die Freude, wenn ein Stück sitzt, wenn es fliesst, wenn das Spielen zum Genuss wird, ja, wenn man beim Vorspielen andere erfreuen und Lob ernten kann!

Bis dahin jedoch liegt der eine oder andere Stolperstein herum. Ja, manchmal wähnt man sich vor unüberwindbaren Bergen! So spannend die Wanderung, so sensationell die Aussicht, so traumhaft die Landschaft, so genussvoll, wenn es geradeaus geht: Auch auf dem Weg des Musizierens geht es nicht selten bergauf und manchmal steil bergab.

Liebe Eltern, beim Erlernen eines Instruments ist man zu dritt: die Lehrperson, die mit ihrem Wissen und Können und auch mit ihrer Begeisterung für die Musik die Lernenden begleitet, Ihr Kind, das sich zu Hause beim regelmässigen Üben sein Können aneignet, und Sie, liebe Eltern. Es braucht alle drei gleichermassen. So gerne ein Kind ein Instrument spielt, beim Üben braucht es Unterstützung und hin und wieder auch hart verhandeln...

— Planen Sie im Tagesablauf die Übungszeit verbindlich ein. Es soll nicht lange geübt werden, aber regelmässig. Das Spielen des Instruments wird eine prima Abwechslung zu den Hausaufgaben sein. Dabei werden nämlich alle Nervenzellen aktiviert, sodass sich die anderen Aufgaben leichter erledigen lassen!

— Der Ort zum Üben soll einladend sein, die Umgebung sorgfältig gewählt: kein Klavier neben dem Fernseher, kein Übungszimmer in der Abstellkammer. Und denken Sie daran: Es ist hilfreich, wenn die Nachbarn darüber informiert sind, wann Ihr Kind übt.

- Es soll sie geben, die Kinder, die freiwillig zum Üben gehen und es auch nie vergessen. Das sind ungefähr 0,3 Prozent aller Schülerinnen und Schüler. Alle anderen — und zwar unabhängig von Talent und Alter — brauchen Eltern, die sie zum Üben ermuntern, sie auffordern, die Auseinandersetzungen nicht scheuen und hin und wieder einen ordentlichen Krach zugunsten des Übens in Kauf nehmen.

- Zeigen Sie Interesse am Spiel Ihres Kindes, im Alltag, aber auch an seinen öffentlichen Auftritten! Es gibt nichts Traurigeres, als wenn an der Vorspielstunde die Eltern (Tante, Grossvater, Freundin usw.) eines Kindes nicht anwesend sind. Wochenlang übt Ihr Kind, damit es sein Stück spielen und die Lorbeeren seines Einsatzes ernten kann: Es freut sich über Ihren Applaus!

— Wenn es harzt und knarzt, wenn es nicht vorwärtsgeht, wenn der Frust überwiegt, dann suchen Sie das Gespräch mit der Lehrperson.

Vor allem aber braucht es eine grosse Portion Gelassenheit. Haben Sie Vertrauen zur Lehrperson und zu Ihrem Kind! Begleiten Sie Ihr Kind stets mit Humor! Wir lnstrumental-und Gesangslehrpersonen freuen uns mit Ihnen und Ihrem Kind über sein Spiel. Egal ob es schief, kreativ oder perfekt klingt — es lohnt sich in jedem Fall.

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